Ich freue mich, heute
auf dem Boden der Polnischen Republik unter euch zu sein. So sehr habe ich mir diesen
Besuch im Land und bei diesem Volk gewünscht, aus dem mein geliebter Vorgänger Johannes
Paul II. kam. Ich bin gekommen, um den Spuren seines Lebens zu folgen, von seiner
Kindheit bis zu seiner Abreise zum denkwürdigen Konklave von 1978. Unser gemeinsamer
Weg hat zum Motto: "Bleibt stark im Glauben". Daran erinnere ich von Anfang an, um
zu betonen, dass es sich nicht einfach um eine sentimentale Reise handelt, obwohl
auch dieser Aspekt mit hineinspielt, sondern um einen Weg des Glaubens, der zur Mission
gehört, die der Herr mir über den Apostel Petrus anvertraut hat. Ich grüße den
Herrn Präsidenten ... und grüße auch die Vertreter der orthodoxen, der evangelischen
und der anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften. Das Gleiche tue ich auch mit
Blick auf die jüdische Gemeinschaft und die Anhänger des Islam. Schließlich grüße
ich die ganze Kirche in Polen: die Priester, die geweihten Personen, die Alumnen der
Seminare, alle Gläubigen und vor allem die Kranken, die Jugendlichen und die Kinder.
Begleitet mich in Gedanken und im Gebet, damit diese Reise für uns alle fruchtbar
wird und unseren Glauben vertieft und stärkt. Ich wollte mich in zwei Städten
aufhalten, die Johannes Pau II. so am Herzen lagen: in der Hauptstadt Warschau und
in seinem Erzbischofssitz Krakau. Ich will auch nicht fehlen, wenn Jugendliche sich
(in Krakau) zu einer Gebetsvigil versammeln. Ich werde gern bei ihnen sein und hoffe,
ein Zeugnis von ihrem jungen und kräftigen Glauben zu erleben. Am Sonntag werden wir
uns auf der Blonie-Wiese treffen, um die Messe zum Dank für das Pontifikat meines
geliebten Vorgängers zu feiern, zum Dank auch für den Glauben, in dem er immer sein
Wort und das Beispiel seines Lebens gestärkt hat. Und schließlich werde ich nach Auschwitz
fahren; dort hoffe ich vor allem Überlebende des Nazi-Terrors zu treffen, die aus
mehreren Nationen kommen, die die tragische Unterdrückung erlebt haben. Wir werden
alle zusammen darum beten, dass die Wunden des letzten Jahrhunderts heilen durch die
Medizin, die der gute Gott uns zeigt, wenn er uns zum gegenseitigen Verzeihen aufruft,
und die er uns im Geheimnis seiner Barmherzigkeit anbietet. "Bleibt stark im
Glauben" - das ist das Motto dieser Apostolischen Reise. Für alle, die nicht die Gnade
des Glaubens haben, aber den guten Willen im Herzen, sei mein Besuch eine Zeit der
Brüderlichkeit, des Wohlwollens und der Hoffnung. Diese ewigen Werte der Menschheit
sind ein solides Fundament, um eine bessere Welt zu bauen, in der jeder materiellen
Wohlstand und spirituelles Glück finden kann. Das wünsche ich dem ganzen polnischen
Volk.