Der polnische Präsident Lech Kaczinsky erklärte in seiner Ansprache auf dem Flughafen:
"Wir haben, Heiliger Vater, vom Anfang Ihres Pontifikats an auf Sie gewartet." Er
sei stolz, dass Polen gewissermassen Ziel der ersten Auslandsreise Benedikts sei,
und danke dafür, wie der Papst die Arbeit seines Vorgängers, "des größten Sohns der
polnischen Erde", fortsetze. Polens Traditionen gründeten auf dem katholischen Glauben:
"Polnisch sein, das heißt auch Pluralismus und nicht geistige Enge." Der Präsident,
der als EU-kritisch gilt, erwähnte die Mitgliedschaft seines Landes in der EU, betonte
aber, Polen wolle die Zukunft des Bündnisses aus christlichem Geist mitgestalten. An
den Papst gewandt, rühmte der Präsident "den größten Theologen der Gegenwart". "Zu
den Polen kommt ein Hirte aus Deutschland - das ist ein Wink Gottes, denn Polen und
Deutsche sind sich sehr nahe, oft getrennt durch die Geschichte, doch die Gegenwart
gibt uns das beste Zeichen einer Zusammenarbeit zwischen einem Polen und einem Deutschen."
Versöhnung zwischen beiden Völkern könne im Geist des katholischen Glaubens gelingen. Der
Präsident erinnerte daran, dass Johannes Paul II. 1979 in Warschau ausgerufen habe:
"Komm Heiliger Geist und erneuere das Angesicht dieser Erde!" Damit habe er seiner
Nation zu einem moralischen Neuanfang verholfen. Die Polen seien durch Papstreisen
"immer besser" geworden; er hoffe, das sei auch diesmal der Fall. Er erwähnte auch
den für Sonntag geplanten Besuch des Papstes in Auschwitz und sprach von einem "Zeichen
für Versöhnung und Frieden".