In Tschechien und in der Slowakei sorgen Hirtenbriefe zu den Parlamentswahlen im Juni
für Diskussionen. Die tschechischen Bischöfe üben darin indirekt Kritik an Sozialdemokraten
und Kommunisten wegen ihrer antikirchlichen Positionen. In der Slowakei steht die
Frage der Nichtunterzeichnung des Zusatzvertrags mit dem Vatikan im Mittelpunkt. Die
Gläubigen sollten erwägen, was die von ihnen gewählten Repräsentanten und Parteien
geleistet hätten und für welche Gesetze und Werte sie im Parlament abgestimmt hätten,
so die Bischöfe. Die Kirche sei "keine politische Partei und verkündet keine politische
Ideologie, braucht aber die Freiheit".
Unter den Kriterien, nach denen die
Gläubigen ihre Stimmen abgeben sollten, zählt der Hirtenbrief das Verhalten der Parteien
gegenüber Fragen wie Ehe und Familie, des Schutzes des Lebens von der Empfängnis bis
zum natürlichen Tod sowie der Sicherheit der Bürger auf. Nicht wählbar seien Parteien,
die Initiativen wie die rechtliche Anerkennung homosexueller Bindungen unterstützten,
so die Bischöfe. (kap, 24.05.06, cw)