Der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland, Rolf Koppe, hat eine
Normalisierung der Beziehungen zu Iran gefordert. Nicht alles dürfe unter dem Aspekt
der Atomenergie diskutiert werden, sagte Koppe vor Journalisten in Berlin. Gerade
jetzt brauche die iranische Bevölkerung auswärtige Unterstützung, sowohl durch stärkere
wirtschaftliche Beziehungen als auch akademische Austauschprojekte.
Der Gründer
des Instituts für Interreligiösen Dialog in Teheran, Seyed Mohammad Ali Abtahi, wies
darauf hin, dass die antisemitischen Äußerungen von Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad
keinesfalls repräsentativ für sein Land seien. Sein Institut etwa pflege unter anderem
Kontakte zur jüdischen Gemeinde sowie zu Vertretern der armenischen christlichen Kirche.
Abtahi war von 2001 bis 2004 Vizepräsident des Iran in der Regierung Khatami.
Koppe
und Abtahi äußerten sich bei der dritten Dialogkonferenz zwischen EKD, anglikanischer
Kirche und dem Institut für Interreligiösen Dialog in Teheran, die bis Mittwoch in
Berlin tagt. Die Konferenzen finden seit Herbst 2005 statt. (kna, 24.05.06, cw)