Vatikan: Papst gegen Verweltlichung von Ordensleuten
Papst Benedikt XVI. hat heute 1500 Generalobere der Männer und Frauenorden empfangen.
In seiner Ansprache dankte der Papst für das großherzige Engagement der Ordensleute,
zugleich warnte er aber auch vor einer Anpassung an den Zeitgeist: „In der Tat
ist die säkularisierte Kultur auch in den Geist und die Herzen nicht weniger Ordensleute
eingedrungen, die das Ordensleben als eine Zugangsform zum modernen Leben betrachten
und eine Weise des Zugangs zur gegenwärtigen Welt. Die Folge ist dass das geweihte
Leben heute in Gefahr steht mittelmäßig zu werden, zu verbürgerlichen und eine konsumistische
Mentalität anzunehmen.“ Besondere Sorgfalt erfordere das Amt des Oberen und der
Oberin. „Der Dienst der Autorität verlangt eine regelmäßige Präsenz. Man muss in
der Lage sein zu motivieren und den Untergebenen Vorschläge zu machen. Auch müsst
ihr an den Daseinsgrund des geweihten Lebens erinnern, und den euch anvertrauten Menschen
helfen und mit einer immer erneuerten Treue dem Ruf des Geistes entsprechen. Diese
eure Aufgabe ist häufig verbunden vom Kreuz und zuweilen auch von Einsamkeit, was
ein tiefen Sinn für Verantwortlichkeit verlangt. Eine Großherzigkeit, die auch den
Verlust und den ein ständiges sich selber vergessen beinhaltet. Ihr seid dazu aufgerufen,
eure Brüder und Schwestern in einer Zeit zu unterstützen und zu leiten, die nicht
leicht und von vielfältigen Gefahren gekennzeichnet ist.“ Die Anzahl der Ordensleute
ist in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen, nur in Afrika und Asien gibt
es mehr Ordensmänner und Frauen als früher. Das kürzlich im Vatikan vorgestellte statistische
Jahrbuch der Katholischen Kirche von 2004 zählt knapp 770.000 Schwestern, 138.000
Ordenspriester und 55.000 Ordensbrüder ohne Priesterweihe. (rv 220506 mc)