Vatikan: Papst für starke Demokratie und soziale Gerechtigkeit für alle
Papst Benedikt XVI. hat an die Bedeutung starker demokratischer Strukturen erinnert.
Er ermutigte gestern bei einer Audienz für die italienische Wirtschaftsstiftung „Centesimus
annus pro Pontefice“, auf eine gerechte und solidarische Gesellschaft hinzuwirken.
Trotz nur langsamer Fortschritte zu einer wirklichen Demokratie sei dies das beste
Instrument, um eine menschenwürdige Zukunft zu gestalten, so Papst Benedikt:„In
erster Linie sind geeignete, glaubwürdige und mit Autorität versehene Institutionen
notwendig, die nicht allein nur die Staatsgewalt ordnen: Sondern sie müssen in der
Lage sind, die politische Teilhabe der Bevölkerung sicherzustellen, die Traditionen
jeder Nation zu respektieren und ihre Identität zu bewahren. Alle Menschen
müssten Zugang zu Rohstoffen haben, aber auch zu Bildung, Arbeit und Rechtssicherheit.
Der Papst weiter: „Genauso wichtig ist eine deutliche, dauerhafte und gemeinsame
und beharrliche Anstrengung für die Förderung der sozialen Gerechtigkeit. Dies ist
nur möglich, wenn eine Ordnung herrscht, die alle an diesen Möglichkeiten teilhaben
lässt. Es kann keinen wahren sozialen Frieden geben, wenn nicht im Blick auf eine
ursprüngliche Solidarität, die uns dazu verpflichtet füreinander zu leben und zu arbeiten
und niemals gegen und zum Schaden der anderen. Auf welche Weise das konkret im globalen
Kontext umgesetzt werden kann, ist die große Herausforderung für die christlichen
Laien.“ Die Stiftung mit Sitz im Vatikan war 1993 mit Förderung der Union
katholischer Unternehmer in Italien (UCID) ins Leben gerufen worden. An der Gründung
beteiligten sich 65 Unternehmer,
Geschäftsführer und Banker mit einem Anfangskapital
von knapp zwei Millionen Euro. Zweck ist die Unterstützung von Aktivititäten des Heiligen
Stuhls und seiner Einrichtungen sowie
die Verbreitung der katholischen Soziallehre
in der Unternehmerwelt. (rv/kna 200506 mc)