Über beunruhigende Zeichen religiöser Intoleranz in Indien hat Papst Benedikt XVI.
jüngst mit dem neuen Botschafters des Subkontinens am Heiligen Stuhl gesprochen, als
der Diplomat sein Beglaubigungsschreiben überreichte. Besonders ging es Benedikt dabei
um Versuche der indischen Regierung, die Religionsfreiheit einzuschränken. Der indische
Botschafter selbst, Amitrava Tripathi, sagte gegenüber Radio Vatikan, diese Gesetzesvorhaben
seien nichts anderes als das Ergebnis politischer Manöver einiger Parteien. "Wir
sprechen von einem Land mit einer Millarde Einwohner. Bei uns gibt es extrem komplexe
Lebensrealitäten. Verschiedene Sprachen, verschiedene Religionen, verschiedene Gemeinschaften.
Da ist es nicht ungewöhnlich, dass hin und wieder Spannungen auftreten. Auch sind
wir eine Demokratie. Demokratie ist ein ungemein erfolgreiches politisches System.
Aber gelegentlich hat die Politik ihre eigenen Fallstricke. Manchmal versuchen Leute
bestimmte politische Themen zu benutzen, um anderen Schwierigkeiten zu machen. Ich
denke, die Probleme, die Minderheiten in Indien manchmal haben, sind hauptsächlich
politisch motiviert und gehen auf verhältnismäßig keine Gruppen von Personen zurück.
Das sollte nicht einem ganzen Land als solchem angelastet werden, denn das wäre eine
schreckliche Ungerechtigkeit." (rv 20.05.06 gs)