2006-05-19 11:06:36

USA: Grenzzaun zu Mexiko beschlossen


Diese Woche hat der amerikanische Senat dem Bau eines Zauns an der Grenze zu Mexiko zugestimmt. Rund 700 km soll er lang sein, und auf weiteren 800 km soll es Barrieren geben, die Autos am Weiterfahren hindern. Damit wird knapp die Hälfte der Grenze unpassierbar. Bisher sind lediglich 112 Kilometer der insgesamt 3200 Kilometer langen Grenze durch einen Zaun gesichert. Die neuen Abschnitte sollen vor allem dort errichtet werden, wo in der Vergangenheit große Ströme an mexikanischen Einwanderern unrechtmäßig in die USA kamen. Menschenrechtsorganisationen und Vertreter der Kirche kritisieren die Pläne der amerikanischen Regierung. Wir fragten Prälat Bernd Klaschka, Geschäftsführer des katholischen Lateinamerikahilfswerks Adveniat, ob das Problem der illegalen Einwanderer durch den Grenzzaun gelöst ist?
Der Grenzzaun ist das Resultat auf Ängste und Unsicherheiten der Bürger der USA einzugehen und die Regierung ist dazu angehalten etwas zu tun und tut nach meiner Auffassung das Falsche, denn sie geht nicht an die Ursachen heran, die die Menschen ausziehen lassen in ein anderes Land um dort Arbeit und Leben zu suchen. Die sicherste und beste Prävention wäre die Ursachenbekämpfung, wie Armut, wie Hunger, wie Unterernährung und auch vernünftige Perspektiven für ein vernünftiges und sinnvolles Leben. Es ist glaube ich keine vernünftige Politik die Völker mit Bretterzäunen die Völker voneinander abzugrenzen“.
Gleichzeitig nahmen die Senatoren einstimmig eine Gesetzesvorlage an, mit der Einwanderern ohne Papiere die Aufenthaltsgenehmigung verwehrt bleiben soll, wenn sie gegen die Gesetze verstoßen haben. Viele mexikanischen Einwanderer arbeiten in den USA und haben in den vergangenen Wochen gegen die Abschottungspolitik von Präsident George W. Bush protestiert.
Ich denke George W. Bush verschärft die Situation durch solche Entscheidungen. Er wird auch mit massiveren Protesten rechnen müssen, zumal er jetzt im Grunde genommen einen Politikwechsel einleitet. Amerika war bisher ein Einwanderungsland und haben sich auch als solches gerühmt. Als ein Land, das in der Lage ist, die verschiedenen Kulturen zu integrieren und daraus eine Nation zu formen. Und das ist im Grunde genommen eine Absage an die bisherige Politik und da müsste George Bush vertieft darüber nachdenken, über die Konsequenzen eines solchen politischen Handelns, was das für die Bürger der Vereinigten Staaten bedeutet. "

 
(domradio, reuters, 19.05.06, cw)







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