Lediglich fünf europäische Länder erfüllen das Versprechen, 0,7 Prozent ihres Bruttonationalprodukts
für die Entwicklungshilfe auszugeben. Das kritisierte jetzt Kardinal Renato Martino,
der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, bei einem Besuch
in der spanischen Metropole Barcelona. Die meisten europäischen Länder hätten es bislang
verabsäumt, ihren Zusagen an die armen Länder Taten folgen zu lassen. Zum ersten Mal
in einer Resolution der UNO Generalversammlung von 1970 zugesichert, ist das Ziel
der Entwicklungshilfe im Ausmaß von 0,7 Prozent des Bruttonationalprodukts über die
Jahre hinweg in verschiedenen internationalen Verträgen immer wieder neu bestätigt
worden. "Wenn den Armen gegenüber Verpflichtungen eingegangen werden, dann haben wir
es mit einer schweren moralischen Pflicht zu tun", betonte Kardinal Martino. Die fünf
europäischen Länder, die ihre Versprechen eingehalten haben, sind die Niederlande,
Dänemark, Schweden, Luxemburg und Norwegen. (zenit 17.05.06 sk)