2006-05-10 13:01:08

Österreich: "Nein zur Türkei in der EU"


RealAudioMP3 Kategorisch gegen eine Aufnahme der Türkei in die Europäische Union hat sich erneut der Wiener armenisch-apostolische Erzbischof Mesrob Krikorian ausgesprochen. Es sei nicht wünschenswert, "dass sich Europa ethnisch und religiös ändert. Es soll seine Identität bewahren." Daher solle die Türkei "nie ein Teil Europas werden", sagte der Erzbischof bei einem Journalistengespräch in Wien. Das Oberhaupt der armenisch-apostolischen Christen in Österreich beklagte vor allem, dass es in der Türkei keine Gleichstellung der Religionen neben dem Islam gibt. Die armenische Gemeinschaft in der Türkei umfasse rund 70.000 Mitglieder, die griechische nur noch etwa 2000. "Von 37 (erlaubten) Kirchen haben nur 19 einen Priester." Der Grund dafür: Es gebe keine Möglichkeit einer Ausbildung, schilderte Krikorian die Lage. Ähnliches gelte für die orthodoxen Christen in der Türkei, so der armenische Erzbischof. Die Nicht-Öffnung der vom türkischen Staat Anfang der siebziger Jahre geschlossenen theologischen Ausbildungsstätte auf der Prinzeninsel Halki im Marmarameer sei ein Faktum, ebenso die Tatsache, dass Kandidaten für die Ämter der Kirchenoberhäupter laut Vorschriften Ankaras türkische Staatsbürger sein müssen, was keine echte Auswahl von qualifizierten Anwärtern erlaube. Auf Fragen, weshalb sowohl der armenische Patriarch in Istanbul, Mesrob II., als auch der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. einen EU-Beitritt der Türkei befürworten, sagte Krikorian, die Kirchenoberhäupter erhofften sich zumindest Verbesserungen für ihre Kirchen im Lande, sie seien nicht wirklich "frei".
(kap 10.05.06 sk)










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