2006-05-10 13:47:39

Belgien: Nuntius greift ein


Der Streit um die Erteilung von Aufenthaltspapieren an illegale Ausländer in Belgien nimmt an Schärfe zu. Der Nuntius in Brüssel, Erzbischof Karl-Josef Rauber, unterstützte heute in einer seltenen öffentlichen Stellungnahme die Haltung der belgischen Bischöfe. Die Kirche habe immer auf der Seite der Schwächsten gestanden. Für die abgelehnten Asylbewerber müsse es eine politische Lösung geben, sagte Rauber laut Medienberichten. In belgischen Zeitungen wurde die Unterstützung des Vatikans für die Bischöfe als Kritik an der Regierung gewertet. Der Katholischen Nachrichten-Agentur sagte eine Sprecherin der Nuntiatur dagegen, Rauber wolle dazu keinen Kommentar abgeben, da es sich nicht um einen Konflikt zwischen Kirche und Staat handele. Der Sprecher des Brüsseler Kardinals Godfried Danneels bewertete die Äußerung des Nuntius als «positives Signal».
Derzeit sind in Belgien rund 25 Kirchen, Moscheen und öffentliche Gebäude von abgelehnten Asylbewerbern besetzt. Sie demonstrieren damit für die Erteilung von Aufenthaltspapieren. Die Bischöfe fordern eine politische Lösung und Gesetzesreformen. Kirchenasyl könne keine dauerhafte Alternative sein.
(kna 10.05.06 sk)







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