Am Donnerstag beginnt
in Wien der EU-Lateinamerikagipfel. Ein Gipfel der Superlative soll es werden. Seit
dem Wiener Kongress von 1815 waren dort nicht mehr so viele Politiker versammelt.
60 Staats- und Regierungschefs mit insgesamt 1.500 Delegierten werden zu dem dreitägigen
Gipfel erwartet. Dementsprechend hoch sind auch die Erwartungen. Beraten werden
soll über ein Freihandelsabkommen zwischen Europa und den südamerikanischen Ländern.
Doch gelockerte Handelsbeschränkungen müssen für beide Seiten gerecht sein, fordert
Pater Xaver Herran, Provinzökonom der Salesianer Don Bosco in Äquador:
„Wenn
sich einerseits nichts ändert in dem Streben nach noch besserem Lebensstandard kann
sich auf der anderen Seite der Weltkugel nichts zum besseren ändern. Beim gerechten
Handel geht es nicht nur darum, Arbeitskräfte gerecht zu entlohnen, sondern auch darum,
dass die Länder für ihre Güter wie Erdöl oder Holz gerecht bezahlt werden“
Pater
Herran hegt dennoch große Hoffnungen auf den EU-Lateinamerikagipfel in Wien. Er erhofft
sich eine Lösung der Probleme zwischen den Industriestaaten und den Ländern Lateinamerikas:
„Ein
positives Zeichen des EU könnte sein, dass sie die Fonds, die sie für internationale
Entwicklungen bereit stellt großzügig erhöht. Aber auch die Zivilgesellschaft sollte
dazu Zugang bekommen, um zu garantieren, dass die Mittel auch zielgerichtet zum Einsatz
kommen“