Österreich: Gedenken an Befreiung des KZ Mauthausen
Mit mehreren Veranstaltungen gedenkt Österreich der Befreiung der Häftlinge des NS-Konzentrationslagers
Mauthausen vor 61 Jahren. Ein internationaler Jugendmarsch ist heute vormittag vom
Bahnhof Mauthausen zur Gedenkstätte aufgebrochen, gleichzeitig findet ein Ökumenisches
Gebet in der ehemaligen Euthanasieanstalt Schloss Hartheim statt, in der auch 520
katholische Priester, hauptsächlich aus Polen, in Gaskammern ermordet worden waren.
Im Konzentrationslager Mauthausen, das von den Nazis 1938 errichtet worden war, kamen
mehr als 100.000 Menschen ums Leben. Vor einem Jahr hatte der ehemalige Präsident
der Finanzlandesdirektion Kärnten, Siegfried Lorber, in einem Leserbrief die Existenz
von Gaskammern im Konzentrationslager Mauthausen geleugnet. Bischof Alois Schwarz
hatte daraufhin den ehemaligen Spitzenbeamten aufgefordert, seine Äußerungen über
die nationalsozialistischen Vernichtungslager "öffentlich zu widerrufen" und "auf
die Wahrnehmung sämtlicher kirchlicher Ehrenämter und Funktionen verzichten". Das
KZ Mauthausen sei Teil der Geschichte und auch der Identität Österreichs, hatte Schwarz
damals betont. Die Österreichische Bischofskonferenz sei eines der Gründungsmitglieder
des "Mauthausen Komitees".