Die illegalen Bischofsweihen
bleiben weiterhin Brennpunkt in der kirchlichen Diskussion. Die Beziehung zwischen
dem Vatikan und China sind gespannt. Immer mehr kristallisiert sich heraus, dass die
patriotische Vereinigung, die um eine Stellung innerhalb Chinas kämpft, großen Druck
auf die dortigen Bischöfe ausübt. Dies sagte auch der Pressesprecher des heiligen
Stuhls Joaquin Navarro Valls gegenüber Radio Vatikan. „Nach unseren Informationen
waren die Bischöfe starkem Druck und Drohungen von Kräften außerhablb der Kirche ausgesetzt,
damit sie an der Bischofsweihen teilnehmen. Sie sind ohne päpstliche Zustimmung geschehen
und daher illegal und darüber hinaus auch noch gegen das Gewissen vieler Bischöfe.
Einige Bischöfe haben sich dem Druck widersetzt, während andere sich der Tatsache
unter großer innerer Qual ergeben haben“. Die große Enttäuschung des Papstes
sei auch ein Zeugnis für die ernsthaften Bemühungen zwischen dem heiligen Stuhl und
China in den letzten Jahren: „Daher der Schmerz und die Ernsthaftigkeit mit
der der Vatikan diese Sache behandelt. Wenn es wirklich stimmt, dass bald weitere
illegale Bischofsweihen unter diesen Umständen stattfinden sollen, muss der heilige
Stuhl die Notwendigkeit des Respekts der Freiheit der Kirche und der Autonomie seiner
Institutionen von jeder äußerlicher Einmischung erneut bekräftigen. Wir wünschen uns
daher, dass sich solche gewaltsamen Zwänge nicht wiederholen, denn das können wir
nicht akzeptieren. Der heilige Stuhl hat bei unterschiedlichen Gelegenheiten seine
Bereitschaft zu einem ehrlichen und konstruktiven Dialog mit den chinesichen Authoritäten
bekräftigt, um Lösungen zu finden, die die berechtigetn Wünsche beider Seiten zufriedenstellen“. Der
Bischof von Hongkong, Kardinal Joseph Zen, hat unterdessen gegenüber italienischen
Medien erneut seine Ablehnung dieser Weihen bekräftigt. Er sei für eine "harte Linie
gegen die Einmischungen aus Peking", um nicht jede Glaubwürdigkeit zu verlieren. Er
zweifle am Willen Pekings, einen aufrichtigen und transparenten Dialog zu führen.
Das Problem liege aber wohl vor allem bei der Patriotischen Vereinigung, weniger bei
der Regierung. Der Vatikan müsse jetzt auf offizieller Ebene verhandlen.