In Wien hat gestern
die Konferenz "Europa eine Seele geben" begonnen. Veranstalter des dreitägigen interkonfessionellen
Kulturtreffens sind der Päpstliche Kulturrat sowie das Außenamt des Moskauer Patriarchats.
Besprochen werden Themen wie die Herausforderung der Kirchen durch Globalisierung
und Modernität, der Einfluss der christlichen Ethik auf Politik, Wirtschaft und Medien.
Auch der Dialog mit den anderen Religionen ist Gesprächsthema. Der Metropolit Kyrill,
Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, betonte, dass man sich vor allem
die Frage stellen müsse, welchen Stellenwert Religion in der Gesellschaft von heute
noch habe.
„Die Tragödie Europas und anderer Länder besteht vor allem darin,
dass Religion im Leben der Menschen keine Rolle mehr spielt. Zugleich sind auch die
ethischen Wertmaßstäbe aus der Gesellschaft verschwunden. Das Verständnis dafür, was
gut und schlecht ist, geht zurück.“
Auch Kardinal Paul Poupard unterstrich
die Bedeutung religiöser Wurzeln. Ohne sie gebe es keine Zukunft. Die Besinnung auf
die christlichen Grundlagen Europas solle sowohl in der Familie als auch in der Schule
erfolgen. (rv, 04.05.06, cw)