2006-05-04 12:51:17

Vatikan: "Schwere Verletzung der Religionsfreiheit"


Der Vatikan reagiert mit einer ernsten Mahnung auf zwei Bischofsweihen in China, die in den letzten Tagen gegen den Willen des Papstes durchgeführt worden sind. Ein Statement des vatikanischen Pressesaals spricht von einer "schwerwiegenden Verletzung der Religionsfreiheit" und einer "Verletzung der kirchlichen Einheit", über die der Papst "zutiefst ungehalten" sei. Die Weihen stellten ein Hindernis für den Dialog dar, so das Statement weiter.
Die Erklärung von Benedikts Pressesprecher Joaquin Navarro Valls spricht auch von "starkem Druck und Drohungen" gegen Bischöfe und Priester, damit sie an solchen illegalen Bischofsweihen teilnehmen. Dieser Druck gehe von "Einrichtungen aus, die nicht zur Kirche gehören", das zielt womöglich auf das Pekinger Regime und seine "Patriotische Vereinigung" zur Kontrolle der Katholiken Chinas. Das Kirchenrecht sehe für solche Weihehandlungen ohne vatikanische Genehmigung "schwere kanonische Strafen" vor, so das Statement weiter. Der angegebene Canon 1382 des Codex Iuris Canonici benennt konkret: "Ein Bischof, der jemanden ohne päpstlichen Auftrag zum Bischof weiht, und ebenso, wer von ihm die Weihe empfängt, zieht sich die dem Apostolischen Stuhl vorbehaltene Exkommunikation als Tatstrafe zu."

Der Vatikan beklagt "das schwere Los der katholischen Kirche in China" und läßt erkennen, dass er eigentlich "glaubte und hoffte, dass solche beklagenswerten Akte jetzt doch der Vergangenheit" angehörten. Er warnt vor weiteren illegalen Bischofsweihen und gibt zu erkennen, er sei weiter an einem "ehrlichen und konstruktiven Dialog mit den kompetenten chinesischen Autoritäten interessiert".
Die Nachrichtenagentur Asianews berichtet derweil, der Bischof, der illegal im südchinesischen Wuhu geweiht wurde, habe kurz vorher noch einen persönlichen Appell des Papstes erhalten, auf die Weihe zu verzichten. Hinter den illegalen Weiheakten, von denen angeblich noch etwa zwanzig weitere bevorstehen sollen, steht nach Asianews-Angaben Antonius Liu Bainian, der Vizepräsident der so genannten "Patriotischen Vereinigung".
(rv/asianews 04.05.06 sk)







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