Heute ist die 82.Vollversammlung der Bolivianischen Bischofskonferenz zu Ende gegangen.
Hauptthemen der 5-tägigen Konferenz waren Gespräche zur Situation Boliviens unter
der neuen Regierung Evo Morales, das neu zu ordnende Verhältnis Staat und Kirche sowie
die Verfassungsgebende Versammlung. Im Abschlussdokument der Vollversammlung nehmen
die Bischöfe Stellung zur Situation des Landes. Sie hoffen, dass die am vergangenen
Montag von der Regierung angekündigte Verstaatlichung der Erdgas- und Erdölvorkommen
in einem Rahmen der Gleichheit und Gerechtigkeit durchgeführt werden wird. Die Gewinne
sollen dem Allgemeinwohl, besonders aber den Ärmsten der Gesellschaft zu Gute kommen.
Nach Meinung der Bischofskonferenz wird diese Entscheidung das Leben und die Zukunft
des Landes bestimmen. Die Entscheidung der Regierung wurde weitgehend positiv
aufgenommen. Kritische Stimmen äußerten allerdings Bedenken. Sie sehen Bolivien dadurch
isoliert. Der neue Präsident Evo Morales, ein Indio und Koka-Bauer, hat zum 1. Mai
Gasförderanlagen nationalisiert und symbolisch von Soldaten besetzen lassen. (pm
04.05.06 ch)