Die christlichen Kirchen haben scharfe Kritik an Reformplänen von Innenminister Nicolas
Sarkozy geübt und ihre Bedenken auch Premierminister Dominique de Villepin vorgetragen.
Mehrere Bischöfe bezeichnen den Gesetzentwurf als "unchristlich". Sarkozy, der bei
den Präsidentschaftswahlen 2007 kandidieren will und auf Stimmen aus dem rechtsextremen
Lager hofft, will, dass Frankreich von einer "erlittenen" zu einer "gewählten" Einwanderung
kommt. Die Kirchenführer finden es hingegen ungerecht, wenn vor allem gut ausgebildete
Fachkräfte ins Land gelassen werden sollen. De Villepin kündigte in einem Brief an
die Bischofskonferenz an, die Reform werde zu einem "strengen, aber humanen" Gesetz
führen. In einem Gespräch mit der Tageszeitung "Figaro" deutete er an, dass er für
Verbesserungsvorschläge des Gesetzes durchaus noch offen sei. Der Premierminister
ist derzeit wegen eines Geldwäsche-Skandals angefochten. (cns/figaro 03.05.06 ch)