2006-05-03 15:21:44

Deutschland: Prostitution während der WM


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Dieser Tage schaltet der gemeinnützige Verein Solwodi- Solidarität mit Frauen in Not eine kostenlose Notrufnummer für Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden. Unter der Nummer 08 000 111 777 stehen rund um die Uhr zwanzig Telefonberaterinnen bereit. Solwodi- Gründerin Schwester Lea Ackermann befürchtet, dass Menschenhändler während der WM besonders viele Frauen, insbesondere aus Osteuropa, zur Prostitution zwingen.
Zur WM erwartet man einen großen Ansturm auf Frauen und Kinder und schafft deshalb entsprechend viele Frauen hierher. In manchen Städten rüsten die Bordellbesitzer auf und mieten Wohnungen. Die Stadt stellt Verrichtungsboxen auf. Es ist also ein ganzes Spektrum von Maßnahmen, die ergriffen werden, damit genügend Prostitutionsorte und Frauen und junge Mädchen zur Verfügung stehen.“
Die Notrufnummer hilft dann, wenn die Frauen schon schlechte Erfahrungen gemacht haben. Die Politik muss aber Voraussetzungen schaffen, dass es nicht so weit kommt. Lea Ackermann:
„Aus der Politik erhoffe ich mir, dass sie den Menschenhandel als wichtiges Verbrechen einstuft und das auch als Priorität festlegen. Der Menschenhandel ist ein Kontrolldelikt. Die Polizei muss hingehen und es kontrollieren; erst dann stellt sie Menschenhandel fest. Wenn aber die Polizei schlecht personell bestückt ist und so überrannt wird von Verbrechen, die ihr ins Haus geliefert werden wie Mord, Totschlag, Einbruch, dann muss sie diesen Verbrechen zuerst nachgehen, denn die werden ins Haus geliefert: Menschenhandel muss sie aber kontrollieren und findet es dann erst.“

 
(rv, 03.05.06, cw)
 







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