Die so genannte "Patriotische Vereinigung", die dem Regime in Peking nahesteht, hat
den Vatikan ein weiteres Mal herausgefordert. In der südchinesischen Stadt Wuhu setzte
sie die Bischofsweihe eines Kandidaten durch, dem der Vatikan seine Zustimmung offenbar
verweigert hatte. Eine ähnliche Weihe hatte es ebenfalls in Südchina schon am letzten
Sonntag gegeben. Die Weiheakte ohne Zustimmung des Papstes bedeuten eine Verschlechterung
im Verhältnis zwischen dem Vatikan und der chinesischen Regierung. Der Bischof von
Hongkong, Kardinal Joseph Zen, spricht von einer Belastung für den Dialog und von
einer schwerwiegenden Beeinträchtigung des kirchlichen Lebens auf dem chinesischen
Festland. Das "Vertrauen" in die Ehrlichkeit der staatlichen Gesprächspartner sei
auf kirchlicher Seite zerstört, so der Kardinal. Der neue Bischof von Wuhu ist der
bisherige Administrator des Bistums. Er hatte nach Angaben der Nachrichtenagentur
Asianews seine Ablehnung durch den Vatikan zunächst akzeptiert, war dann aber doch
auf das Drängen der regimetreuen "Patriotischen Vereinigung" zur Weihe eingegangen.
(asianews, reuter 03.05.06 sk)