2006-05-02 13:52:06

China: Bischofsweihe gegen Willen des Papstes


Gegen den Willen des Vatikans hat die "Patriotische Vereinigung" von regimetreuen Katholiken einen Bischof geweiht. Die britische BBC meldet, Ma Yingling sei gestern zum Oberhirten des südchinesischen Kunming geweiht worden, obwohl der Kardinal von Hongkong eine Verschiebung dieses Weiheaktes gefordert hatte. Nach Medienberichten hat der Vatikan den Bischofs-Kandidaten abgelehnt; jetzt droht eine Verschlechterung im Verhältnis zwischen dem Vatikan und China. Der italienische Ordensmann Bernardo Cervellera ist China- und Asienfachmann; er sagte uns vor der umstrittenen Bischofsweihe:
"Ich habe weiterhin nicht den Eindruck, dass China an wirklicher Religionsfreiheit gelegen ist. Das Regime betont zwar in der Theorie immer wieder Prinzipien wie Religionsfreiheit oder auch das Recht auf freie Meinungsäußerung; de facto aber achtet es darauf, dass alles von der Partei kontrolliert wird und von den so genannten Patriotischen Vereinigungen: Wer in Privathäusern predigt oder eine Messe feiert, wird sofort ins Gefängnis gesteckt, und es gibt immer noch Bischöfe, die einfach verschwunden sind. Die Lücke also zwischen dem, was sie sagen, und dem, was sie tun, ist immer noch erheblich."
(rv 01.05.06 sk)







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