2006-04-28 15:37:12

Österreich: Schüssel erinnert an christliches Menschenbild


Wien ist Schauplatz gleich zweier wichtige Tagungen. Zum eine die Tagung der kirchlichen Kommission für RealAudioMP3 Gerechtigkeit und Frieden ("Iustitia et Pax") in der Wiener Diplomatischen Akademie. Zum zweiten ein euopäisch-nordamerikanisches Symposion, das Kardinal Schönborn initiiert hat. Ein Bericht von Radio Stephansdom.

Bei der ersten Tagung sprach kein geringerer als Kardinal Renato Raffaele Martino über "Religiöse Freiheit im neuen Europa". Er ist Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. Er betonte, dass weltanschauliche Neutralität des Staates nicht verwechselt werden dürfe mit Beliebigkeit. Sonst riskiere man, dass das die Stärkeren über die Schwächeren herrschten. Dies sei letztlich eine Frage des Menschenbildes: „Aus diesem Grund ist die anthropologische Frage nach dem Menschen die vorherrschende soziale Frage der Gegenwart“ Es könne keine Werte geben losgelöst von einem Transzendenzbezug geben. Und das Christentum sei nicht mit einer Ideologie zu verwechseln, so Kardinal Martino. „Weil es keine Ideologie ist schätzt das Christentum auch alle Samen der Wahrheit unter den Menschen.“ Laizität sei nicht die Verbannung der Religion in die Privatsphäre.

Die zweite Tagung beschäftigte sich mit der Frage der Beziehungen Europas zu den USA, as in letzter Zeit Spannungen erlebt habe. Europa muss bereit sein, auf kritische amerikanische Stimmen zu hören, sagte Kardinal Christoph Schönborn in Wien bei der Eröffnung Der Kardinal ließ aber keinen Zweifel daran, dass es auch berechtigte europäische Anfragen an die Entwicklungen in den Vereinigten Staaten gibt. In seinen sehr persönlichen Eröffnungsworten erinnerte Kardinal Schönborn an die Dankbarkeit, die es in seiner Familie immer über die Rolle der USA bei der Befreiung 1945 gab. Letztlich sollte es um die Werte gehen. Schoenborn wörtlich: „Natürlich haben wir eine gemeinsame Verantwortung. Ich glaube es ist kein Schaden für die Welt, wenn die europäischen Werte in der heutigen Welt präsent sind. Und ich denke, dass im wesentlichen uns diese Werte gemeinsam sind. Ich glaube, dass wir eine Aufgabe haben, diese Werte zu leben und zu fördern.“ Mit dabei bei dieser Tagung: Bundeskanzler Wolfgang Schüssel. Er erinnerte bei der Tagung an die Bedeutung des Christentums. Vieles habe die Gesellschaft Papst Johannes Paul II und auch Benedkt XVI. zu verdanken. „Für mich und für viele von uns gerade hier in Europa ist – auch wenn das manchmal verschwiegen wird - ein wesentlicher Teil das christliche Menschenbild. Und ohne dessen beständige Bewusstseinsbildung ist letztlich auch die unbedingte Respektierung der Menschwürde in Gefahr und diese manchmal subtilen Bedrohungen sind in den USA genauso wie in Europa spürbar. Die Kultur des Todes, die Diktatur des Relativismus um nur zwei Päpste mit ihren berechtigten Warnungen zu zitieren“. Große Bedeutung komme dabei auch dem Dialog der Religionen zu, so Schüssel weiter. Er kündigte an, gemeinsam mit EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Durao Barroso die Repräsentanten der Religionen zum Austausch nach Brüssel einzuladen, um so den Dialog ein Stück weiter zu bringen.

(rv/stephansdom/kipa 280406 mc)








All the contents on this site are copyrighted ©.