"Popetown" sorge für einen "verheerenden Imageschaden" für private Fernsehsender.
Der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Helmut Mangold, nannte
die beabsichtigte Ausstrahlung der umstrittenen Comicserie durch den privaten Fernsehsender
MTV einen "neuen Tiefpunkt der Fernsehunterhaltung". Es müsse gefragt werden, ob "erst
Straßenkrawalle stattfinden und Fensterscheiben zu Bruch gehen, damit in Deutschland
religiöse Toleranz auch gegenüber Christen gilt“. Das Landeskomitee begrüße daher
die Initiative des Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, den Paragrafen
166 des Strafgesetzbuches, der Religionsbeschimpfung abwehren soll, so zu fassen,
dass religiöse Symbole und Bekenntnisse tatsächlich besser geschützt würden. Wenn
laut Vorankündigung des Senders als Hauptfiguren ein „durchgeknallter“ Papst und ein
„krimineller Kardinal“ unter anderem Kinder in die Sklaverei verkauften, würden damit
nicht nur religiöse Gefühle verletzt. Aus solchen Darstellungen spreche Menschenverachtung,
die meilenweit von der einem Fernsehsender aufgetragenen gesellschaftlichen Verantwortung
entfernt sei. - Heute Abend läuft das Ultimatum für MTV ab, der Sender will sich danach
über seine Pläne äußern. (pm 26.04.06 bp)