Katholische Bischöfe aus Deutschland haben den Einsatz der Kirche in Südafrika bei
der Aids-Bekämpfung gelobt. Mit ihrem dichten Netzwerk an Gemeinden und Hilfsprojekten
sei die Kirche führend im Engagement gegen Aids und erreiche auch die Menschen in
den Townships und auf dem Land, sagte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick heute
der Katholischen Nachrichten-Agentur in Johannesburg. Schick sprach sich für eine
ganzheitliche Bekämpfung der Aids-Seuche und eine stärkere Zusammenarbeit zwischen
Kirche und Staat aus. Wichtigste Ansatzpunkte seien der Kampf gegen Armut, Arbeitslosigkeit,
mangelhafte Bildung und eine Stärkung der Rolle der Frau. Aids greife insbesondere
dort um sich, wo Menschen keine Perspektiven hätten und Familien auseinanderbrächen.
Schick leitet eine Delegation der Deutschen Bischofskonferenz und deutscher kirchlicher
Hilfswerke, die sich derzeit in Südafrika über die gesellschaftlichen Auswirkungen
von Aids und über kirchliche Hilfsprojekte informiert. Während ihrer Besuche in Kapstadt,
Durban, Johannesburg sowie in ländlichen Regionen traf die Delegation auch mit Vertretern
anderer christlicher Kirchen, unter anderem mit dem emeritierten anglikanischen Erzbischof
Desmond Tutu, zusammen. Südafrika hat mit 20 Prozent eine der höchsten Aids-Raten
der Welt. (kna 23.04.06 sk)