Millionen von orthodoxen Christen in aller Welt feiern heute, ihrem Kalender entsprechend,
das Osterfest. In Jerusalem begannen die Feiern unter starken Sicherheitsmaßnahmen.
Der neue griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos III., entzündete
in der vergangenen Nacht in der Grabeskirche das «Heilige Feuer» als Symbol für die
Auferstehung Jesu Christi. Der traditionellen mitternächtlichen Zeremonie im von Israel
annektierten Ostteil Jerusalems wohnten mehrere Tausend orthodoxe Pilger, vor allem
Russen, Griechen und Armenier, bei. Von der Grabeskirche aus wurden anschließend
am «Heiligen Feuer» entzündete Kerzen nach Bethlehem, dem biblischen Geburtsort Jesu,
und nach Griechenland weitergetragen. Da die orthodoxe Kirche der Kalenderreform unter
Papst Gregor XIII. von 1582 nicht folgte, feiern die Christen meist an unterschiedlichen
Tagen Ostern. Theophilos III. amtiert seit Ende 2005 als griechisch-orthodoxer
Patriarch in Jerusalem. Der gebürtige Grieche, zuletzt Metropolit vom Berg Tabor,
war im November von der Synode seiner Kirche zum Nachfolger des wegen umstrittener
Grundstücksgeschäfte abgesetzten Irinaios I. gewählt worden. (kna 23.04.06 sk)