2006-04-21 15:16:43

D: Theologe, "Bündnis für Erziehung" soll Deutschland ankurbeln


RealAudioMP3 Die Familienministerin und die großen christlichen Kirchen machen gemeinsame Sache. Das stößt auf Kritik bei Juden und Molsems, bei Gewerkschaften und bei Politikern in der Koalition. Doch das "Bündnis für Erziehung" ist gestern gestartet und soll angesichts von Gewalt an Schulen und unsicheren Eltern den Kindern zu stabilen Werten verhelfen.
Alfred Biesinger, Theologe und Pädagoge in Tübingen, hat für das Bündnis ein Gutachten verfasst. Er sagt, nicht nur die deutsche Wirtschaft müsse angekurbelt werden.
 
"Deutschland braucht Persönlichkeiten, die ethisch, solidarisch sind, die Konflikte lösen, ohne sich auf den Kopf zu schlagen. Und vor allem braucht Deutschland eine nachwachsende Generation, die in der Lage ist, sich auch an Regeln zu halten. Lässt man Kinder ohne Regeln aufwachsen, ohne dass sie auf Normen reagieren, führt das dazu, dass sie immer aggresiver werden, dass sie immer weniger ansprechbar sind auf friedliche Konfliktlösungen. Es ist auch für diese Menschen, wenn sie sich später in der Gesellschaft überhaupt nicht integrieren können, eine Katastrophe."


Die Kindertagesstätten sollen zu Eltern-Kind-Zentren werden, Eltern sollen mehr Hilfen bei der Erziehung bekommen. Ziel: Die Kinder sollen im Kindergarten nicht eine völlig andere Welt vorfinden als zu Hause. Die Kindergärten selbst, müssten mehr in die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher investieren, meint Biesinger,


"und zwar nicht, weil sie im Augenblick schlecht ausgebildet wären, sondern es kommen einfach neue Aufgaben auf sie zu. Eine der ganz wichtigen Aufgaben ist die interreligiöse Kompetenz. Es sind muslimische Kinder in den Kindertagesstätten. Es kommt sehr darauf an, dass sie von klein auf gelernt haben, sich religiös zu verständigen, damit es nicht dazu kommt, dass später auch bei uns die Straßen brennen."


(rv 21.04.06 bp)








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