Der derzeitige Leiter der Afrikanischen Union, Alpha Omar Konaré, fordert eine politische
Lösung der akuten Krise im Tschad. Nach einer Visite in dem von Putschversuchen destabilisierten
Land forderte Konaré einen "internen Dialog" aller Kräfte im Tschad. Es seien die
Afrikaner selbst, die die meisten Kriege und Unruhen in Afrika verursachten und dadurch
anderen den Vorwand zum Eingreifen gäben, so der Politiker. Der Tschad grenzt
an die Bürgerkriegsregion Darfur im Sudan; die dortigen Unruhen drohen auf den Tschad
und die Nachbarländer überzugreifen. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen machen jetzt
per Nachrichtenagentur misna auf mindestens 30.000 Flüchtlinge in den Bergen von Jabel
Marra in Zentraldarfur aufmerksam; sie seien wegen anhaltender Kämpfe dort schon seit
Monaten völlig isoliert. Um nach Darfur Frieden zu bringen, bräuchte die Afrikanische
Union deutlich mehr als die jetzigen 7.000 Soldaten in der Region. Das sagt der Kommandant
der Friedensmission. Er fordert eine Aufstockung auf bis zu 60.000 Mann, um die Region
wirklich kontrollieren zu können. (misna 20.04.06 sk)