"Wie schnell die Zeit
vergeht...", das sagte heute Papst Benedikt XVI bei der Generalaudienz vor über 50.000
Pilgern auf dem Petersplatz. Heute vor genau einem Jahr war Kardinal Ratzinger zum
Papst gewählt worden. In für ihn völlig unerwarteter Weise hätten ihn die Kardinäle
zum Nachfolger des geliebten und betrauerten großen Papst Johannes Paul II. gewählt.
Er erinnere sich mit Bewegung an den ersten Eindruck, als er zum ersten Mal auf die
Loggia getreten sei. "Ich bewahre diese Erinnerung im Geist und im Herzen", so Benedikt.
Der Papst dankte den Gläubigen für ihr Gebet und bat sie weiterhin um ihren Beistand,
damit er "ein gütiger und entschlossener Hirte seiner Kirche" sein könne. In seiner
Katechese legte Benedikt XVI. die Ostergeschehnisse aus und erinnerte an den Auftrag
der Kirche, die Osterbotschaft auf der ganzen Welt zu verkünden. Auf deutsch
sagte der Papst: Liebe Brüder und Schwestern! Seit einem Jahr darf ich der Kirche
Gottes als Nachfolger des heiligen Apostels Petrus dienen. Wenn sich heute meine Wahl
durch die im Konklave versammelten Kardinäle bereits einmal jährt – wie schnell die
Zeit vergeht! –, weiß ich sehr gut, daß ich das mir anvertraute Amt niemals alleine,
sondern nur mit der Hilfe Gottes und unter dem Schutz Seiner Heiligen tragen konnte
und kann. Und dabei, liebe Freunde, ist mir eure Nähe, die sich in so vielen Formen
manifestiert, und euer Gebet, das ihr mir täglich schenkt, eine unerläßliche Stütze!
Dafür danke ich euch von ganzem Herzen. Im Evangelium hören wir von der Berufung
des Petrus zum Hirten des neuen Volkes Gottes. Wer hätte gedacht, welch großes Werk
sich im Laufe der Jahrhunderte aus der kleinen Schar der Apostel entwickelt hat. Die
Jünger haben wirklich den Auftrag Christi erfüllt und seine Frohbotschaft „bis an
die Grenzen der Erde“ getragen; und sie bleiben auch heute dieser Sendung treu! Dabei
sind sie selbst ganz getragen vom zentralen Geheimnis des christlichen Glaubens: der
österlichen Botschaft vom Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu Christi, der das Böse
und den Tod endgültig besiegt hat. Wir Christen wissen, daß uns die alljährliche Osterfeier
hinüberführt zu jenem ewigen Fest, das jede menschliche Zeit übersteigt.
Mit
herzlicher österlicher Freude grüße ich die zahlreichen Pilger und Besucher aus den
Ländern deutscher Sprache, es sind immer sehr viele, daher kann ich immer nur eine
zufällige Auswahl nennen, besonders die Teilnehmer der Jugenddiözesanwallfahrt Regensburg,
die Bundespolizeiseelsorge in Bayern, die Diözesanräte aus Rottenburg-Stuttgart mit
ihrem Bischof und die vielen anderen größeren und kleineren Gruppen. Die Freude des
auferstandenen Herrn Jesus Christus erfülle eure Herzen und mache euer Leben hell.
Euch allen wünsche ich einen glücklichen und gesegneten Tag! (rv 190406 mc)