... so klang es am
19. April 2005 als Kardinalprotodiakon Jorge Arturo Medina Estevez gemäß der päpstlichen
Wahlordnung auf den Balkon der Petersbasilika trat. Am 2. Wahltag, nur 26 Stunden
nach Beginn des Konklaves hatten die Kardinäle Joseph Ratzinger zum 265. Papst der
Geschichte gewählt. Im 4. Wahlgang!
Unerwartet früh war es, 17 Uhr 49,
als weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtina aufstieg. Um 18 Uhr 04 begannen langsam
die Glocken von Sankt Peter und schließlich ganz Roms zu läuten und die frohe Botschaft
zu verkünden.
Gegen 18 Uhr 50 trat der neue Papst zum ersten Mal vor die
Gläubigen. Von der Benediktionsloggia des Petersdoms aus winkte er in die begeisterte
Menge, scheu aber lächelnd und sichtlich bewegt. Kurz und bescheiden war seine erste
Rede als Benedikt XVI.:
"Liebe Brüder und Schwestern! Nach dem großen
Papst Johannes Paul II. haben die Herren Kardinäle mich gewählt, einen einfachen
und bescheidenen Arbeiter im Weinberg des Herrn. Mich tröstet die Tatsache, daß der
Herr auch mit ungenügenden Werkzeugen zu arbeiten und zu wirken weiß. Vor allem vertraue
ich mich euren Gebeten an. In der Freude des auferstandenen Herrn und im Vertrauen
auf seine immerwährende Hilfe gehen wir voran. Der Herr wird uns helfen, und Maria,
seine allerseligste Mutter, steht uns zur Seite. Danke."