Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hat sich bei einem Besuch in Washington bereit
erklärt, das Holocaust-Archiv im hessischen Bad Arolsen für die Forschung zu öffnen.
Damit geht ein jahrelanger Streit mit jüdischen Organisationen zu Ende. Im Archiv
des Internationalen Suchdienstes des Roten Kreuzes in Bad Arolsen liegen Dokumente
über das Schicksal von 17 Millionen Juden und Zwangsarbeitern. Die Bestände waren
bislang nur den unmittelbaren Angehörigen von Opfern zugänglich. Historiker hatten
augrund von Persönlichkeitsrechten und der komplizierten Rechtslage keinen Zutritt.
Rechtsgrundlage des Archivs ist ein Abkommen mit elf Staaten. Eine Änderung müssen
alle Vertragsstaaten einstimmig beschließen. Im Mai soll darüber entschieden werden.
(ap, 19.04.06, cw)