Papst Benedikt XVI. will den Marienort Medjugorje im Süden der Hercegovina nach Angaben
des zuständigen Ortsbischofs nicht als offiziellen katholischen Wallfahrtsort anerkennen.
Der Bischof von Mostar, Ratko Peric, sagte im Gespräch mit einer Zagreber Zeitung,
der Papst habe auf die
direkte Frage zur Anerkennung der Marienerscheinungen
in Medjugorje nur "verwundert gelächelt". Für die katholische Kirche gelte weiterhin,
dass es keine Beweise für den übernatürlichen Charakter der Phänomene in Medjugorje
gebe, sagte Peric. Deswegen sei Medjugorje auch kein anerkannter Wallfahrtsort, offizielle
kirchliche Pilgerfahrten dorthin seien nicht erlaubt. Peric äußerte sich überaus skeptisch
zu den bisherigen 35.000 so genannten "Erscheinungen" der Muttergottes, aber auch
zu den so genannten "Sehern von Medjugorje". Auch der Vorgänger von Peric, Bischof
Pavao Zanic, hatte die "Erscheinungen" abgelehnt. In dem Dorf Medjugorje in der
Hercegovina sollen seit Juni 1981 mehreren "Sehern" täglich Marienerscheinungen zuteil
werden. Die Gemeinde hat sich seither zu einer prosperierenden Ortschaft entwickelt,
die jährlich von einer Million Christen aus aller Welt besucht wird. Unter den Bischöfen
in aller Welt gibt es es unterschiedliche Haltungen zum Phänomen Medjugorje. (kap
18.04.06 sk)