Vatikan: Papst feiert Abendmahlsmesse zum Gründonnerstag
Papst Benedikt XVI.
hat am Gründonnerstag Abend den Gottesdienst in der Lateranbasilika gefeiert. Der
Gottesdienst am Gründonnerstag abend steht am Beginn der sogenannten "Heiligen Drei
Tage“ – er erinnert an die Einsetzung der Eucharistie, auch wäscht der Papst traditionell
zwölf Personen die Füße. In seiner Predigt deutete der Papst den Ritus der Fußwaschung
als Bild dafür, wie Gott an den Menschen handelt
"Gott steigt herab und
wird Sklave, er wäscht uns die Füße, damit wir an seinem Tisch sein können. Hierin
drückt sich das ganze Geheimnis Jesu Christi aus. Hierin wird sichtbar, was Erlösung
bedeutet. Das Bad, in dem er uns wäscht, ist seine Liebe, die bereit ist, in den Tod
zu gehen. Nur die Liebe hat diese reinigende Kraft, die den Schmutz von uns nimmt
und uns in die Höhe hebt zu Gott."
Weiter sagte der Papst, viele täten
sich schwer mit der Liebe. Die Menschen bedürften der Reinigung:
"Was ist
es, das den Menschen unrein macht? Es ist die Ablehnung der Liebe: Nicht geliebt werden
zu wollen, selber nicht zu lieben. Es ist der Hochmut, der glaubt, keinerlei Reinigung
zu bedürfen, der Hochmut, der sich der rettenden Güte Gottes verschließt. Der Hochmut,
der nicht bekennen und eingestehen will, daß wir der Reinigung bedürfen.“
Christen
sollten dem Beispiel Jesu folgen und einander die Füße waschen und. Das sei ein Bild
für eine ganz bestimmte Haltung:
"Hierzu ruft uns der Herr auf: Wir müssen
lernen, hinabzusteigen, demütig zu werden und den Mut zur Güte finden; und wir müssen
bereit werden, Ablehnung zu akzeptieren und dennoch sich der Güte anzuvertrauen und
in ihr zu verharren. Aber es gibt aber eine noch tiefere Dimension. Der Herr nimmt
den Schmutz von uns mit der reinigenden Kraft seiner Güte. Einander die Füße zu waschen
bedeutet vor allem, unermüdlich einander zu vergeben, gemeinsam immer wieder neu zu
beginnen, auch wenn es vielleicht unnütz erscheint."
Nach der Predigt wusch
Papst Benedikt XVI. zwölf männlichen Laien die Füße. Papst Johannes Paul II. hatte
hierzu immer 12 Priester ausgewählt.