2006-04-14 13:41:11

Vatikan: Papst feiert Abendmahlsmesse zum Gründonnerstag


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat am Gründonnerstag Abend den Gottesdienst in der Lateranbasilika gefeiert. Der Gottesdienst am Gründonnerstag abend steht am Beginn der sogenannten "Heiligen Drei Tage“ – er erinnert an die Einsetzung der Eucharistie, auch wäscht der Papst traditionell zwölf Personen die Füße. In seiner Predigt deutete der Papst den Ritus der Fußwaschung als Bild dafür, wie Gott an den Menschen handelt

"Gott steigt herab und wird Sklave, er wäscht uns die Füße, damit wir an seinem Tisch sein können. Hierin drückt sich das ganze Geheimnis Jesu Christi aus. Hierin wird sichtbar, was Erlösung bedeutet. Das Bad, in dem er uns wäscht, ist seine Liebe, die bereit ist, in den Tod zu gehen. Nur die Liebe hat diese reinigende Kraft, die den Schmutz von uns nimmt und uns in die Höhe hebt zu Gott."

Weiter sagte der Papst, viele täten sich schwer mit der Liebe. Die Menschen bedürften der Reinigung:

"Was ist es, das den Menschen unrein macht? Es ist die Ablehnung der Liebe: Nicht geliebt werden zu wollen, selber nicht zu lieben. Es ist der Hochmut, der glaubt, keinerlei Reinigung zu bedürfen, der Hochmut, der sich der rettenden Güte Gottes verschließt. Der Hochmut, der nicht bekennen und eingestehen will, daß wir der Reinigung bedürfen.“

Christen sollten dem Beispiel Jesu folgen und einander die Füße waschen und. Das sei ein Bild für eine ganz bestimmte Haltung:

"Hierzu ruft uns der Herr auf: Wir müssen lernen, hinabzusteigen, demütig zu werden und den Mut zur Güte finden; und wir müssen bereit werden, Ablehnung zu akzeptieren und dennoch sich der Güte anzuvertrauen und in ihr zu verharren. Aber es gibt aber eine noch tiefere Dimension. Der Herr nimmt den Schmutz von uns mit der reinigenden Kraft seiner Güte. Einander die Füße zu waschen bedeutet vor allem, unermüdlich einander zu vergeben, gemeinsam immer wieder neu zu beginnen, auch wenn es vielleicht unnütz erscheint."

Nach der Predigt wusch Papst Benedikt XVI. zwölf männlichen Laien die Füße. Papst Johannes Paul II. hatte hierzu immer 12 Priester ausgewählt.

(rv 14.04.06 mc)







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