Vor Beginn der Osterfeierlichkeiten hat Papst Benedikt XVI. die Priester der katholischen
Kirche zur Pflege des persönlichen Gebets angehalten. In der hektischen Welt bleibe
selbst ein heldenhafter Einsatz für die Kirche letztlich fruchtlos, wenn er nicht
in einer tiefen Verbundenheit mit Christus gründe, sagte der Papst bei der traditionellen
Chrisam-Messe. Dabei wurden die für das Spenden der Sakramente nötigen Öle geweiht.
Während Bischöfe und Priester aus aller Welt ihre bei der Weihe abgegebenen Versprechen
von Glaubenstreue und kirchlichem Gehorsam erneuerte, erläuterte der Papst die Zeichen
der Sakramente, zunächst das Handauflegen: „Die Hand des Menschen ist das Instrument
seines Handelns, ein Symbol für seine Fähigkeit, sich der Welt zu stellen, sie in
die Hand zu nehmen. Der Herr hat uns die Hände aufgelegt, und will, dass unsere Hände
zu seinen werden. Er möchte, dass sie nicht mehr Werkzeuge sind, um uns die Welt
zu nehmen, sie zu unserem Besitz zu machen, sondern um die göttliche Nähe weiterzugeben.“ Wenn
der Bischof dem Priester die Hände auflegt, sei es Gott selbst, der den Menschen berühre,
erklärte der Papst in seiner Predigt. Dieses sakramentale Zeichen fasse einen gesamten
existentiellen Weg zusammen: „Vielleicht sind wir dem Herrn anfangs voll Zweifel gefolgt,
voll Furcht vor ihm und der Größe unserer Aufgabe. Aber er hat uns bei der Hand genommen
und uns ein neues „spezifisches Gewicht“ verliehen, die Leichtheit des Glaubens. Er
gibt uns die Hand, die uns hält und trägt“. Nach dem Auflegen der Hände habe Jesus
seine Jünger nicht mehr Diener sondern Freunde genannt, betonte der Papst: „In diesen
Worten könnte man sogar die Einsetzung des Priestertums sehen. Der Herr macht uns
zu seinen Freunden, er vertraut uns sich selbst an.“ (rv, kna 13.04.06 bg)