Kardinal Walter Kasper, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit
der Christen, hat sich in einem Interview mit Radio Vatikan über das Pontifikat Benedikts
geäußert. Als ruhiger aber inhaltsschwerer charakterisierte er den Fühungsstil des
neuen Papstes. Papst Bendikt habe es schwer gehabt nach 26 Jahren Johannes Paul. Doch
der Übergang sei gelungen, so der Kardinal:„Ich denke seine größte Leistung
ist, dass er nach diesem langen und großen Pontifikat von Johannes Paul II. den Übergang
sehr souverän und mühelos geschafft hat. Dass es ihm gelungen ist, seinen persönlichen
Stil beizubehalten und ihn irgendwie auch der Kurie aufzuerlegen - in großer Kontinuität
der Inhalte mit Johannes Paul II. Diesen Übergang geschafft zu haben, ist eine
große Leistung, denn viele hatten vorhergesagt, dass es sehr schwierig sein werde,
in die großen Schuhe von Johannes Paul II. zu treten. Dennoch hat er es geschafft
und er ist anerkannt worden von den Jugendlichen in einer völlig anderen Art als vorher“. Der
Kardinal erwartet auch für die Zukunft keine Umwälzungen, doch eine neue Vertiefung
der Glaubensinhalte. Besonders seine ruhige Art zeichne sein Pontifikat aus: „Es ist
eine gewisse Beruhigung eingetreten in der Kirche. Bei Johannes Paul II. gab es immer
neue Ereignisse und er hat uns sozusagen auf Trab gehalten. Er hat das natürlich in
einer sehr guten Weise gemacht. Jetzt bei Benedikt ist bisher alles ruhig und es gab
nicht zu viele Ereignisse, aber dafür eine große spirituelle Dichtheit in seinen Aussagen“. (13.04.06
peg)