2006-04-13 14:06:33

Italien: Papst besuchte vor 20 Jahren erstmals Synagoge


Heute vor genau zwanzig Jahren hat Papst Johannes Paul einen seiner wegweisenden Schritte getan, die die Geschichte der katholischen Kirche nachhaltig prägen sollten: Am 13. August 1986 besuchte er als erster Papst der Neuzeit eine Synagoge. Gemeinsam mit dem damaligen Oberrabbiner von Rom, Elio Toaff, rief er bei einer Feier in der Synagoge auf der anderen Tiberseite unweit des Vatikans zu Versöhnung zwischen Juden und Christen auf. Juden seien für ihn wie die „älteren Brüder“, sagte der polnische Papst, der sich aus seiner Jugend noch gut an die die Nazi-Verfolgung erinnern konnte. Der mittlerweile ehemalige Oberrabbiner Toaff sagt zwanzig Jahre danach: „Die Erinnerung an den Papstbesuch begleitet mich noch immer. Wir haben ein wirklich freundschaftliches Verhältnis gehabt. Die Synagoge war bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach 2000 Jahren betrat zum ersten Mal ein Papst in eine Synagoge. Ich war mir vorher sehr unsicher, wie es ausgehen würde, da es das noch nicht gegeben hatte. Vorher habe ich mich mit den europäischen Rabbinern abgesprochen. Sie haben einstimmig ja gesagt.Davor und danach habe ich mich immer für die Verständigung zwischen Juden und Christen eingesetzt, jetzt sehe ich das Verhältnis positiv. Wenn wir noch besser zusammenarbeiten würden, gäbe es keinen Hass und keine Kriege mehr, sondern die universale Brüderlichkeit, die die Propheten angekündigt haben.“








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