2006-04-10 12:37:50

Österreich: "Evangeliengemäße Lästigkeit"


Das 2005 geschnürte Fremdenrechtspaket produziert in vielen Fällen menschliche Härten gegenüber Flüchtlingen und steht für die Haltung "Wir wollen diese Menschen nicht". Das meinte der Wiener Caritasdirektor Michael Landau jetzt bei einer Debatte in Salzburg. Als problematisch

bezeichnete Landau z.B. die neuen Möglichkeiten, Asylwerber in Schubhaft zu nehmen. Derzeit würden kaum mehr Flüchtlinge, die heuer ihren Antrag gestellt haben, zur Caritas-Beratung kommen, weil sie sofort in Haft genommen wurden. Familien würden zerrissen, Väter und erwachsene Kinder auf Gefängnisse in ganz Österreich aufgeteilt, Frauen und minderjährige Kinder irgendwo abseits, in Pensionen auf dem Land, untergebracht.

Christen hätten eine besondere Verpflichtung zur Solidarität mit verfolgten Menschen, betonte Landau. Das Evangelium sei "sehr klar", wenn es um die Aufnahme von fremden und obdachlosen Menschen gehe. Insofern erwarte er sich von Christen eine "evangeliumsgemäße

Lästigkeit" beim Thema Asyl - und von Politikern eine Bereitschaft zur Nachdenklichkeit.
(kap 10.04.06 sk)







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