Österreich: Caritas für eine europäische "Sozialunion"
Die Europäische Union muss eine echte "Sozialunion" werden: Das betonte der österreichische
Caritas-Präsident
Franz Küberl bei einer von Attac-Österreich und anderen Organisationen veranstalteten
kritischen Konferenz zur europäischen Wirtschafts- und Sozialpolitik in Wien. "Die
EU wird entweder eine soziale Union werden, oder es wird gar keine EU geben", äußerte
sich Küberl überzeugt. Denn die Menschen empfänden das Soziale als eine wesentliche
Klammer. Derzeit sei das Projekt einer Sozialunion aber noch mit "ungeheuren Geburtswehen"
verbunden. Die Politik ändere ihr Handeln leider immer erst, "wenn der Hut brennt".
Dies sei aber angesichts der hohen Zahl an Armen und Arbeitslosen und angesichts der
Ausschreitungen in Frankreich zunehmend der Fall. Umso mehr sei es an der Zeit, dass
die Sozialpolitik für Europas Politiker - wie Küberl sagte - zum "Hauptgegenstand
am Vormittag" wird. Man sollte dabei soziale Themen nicht nur als schwere Last betrachten,
sondern "mit List und Lust" an deren Lösung arbeiten. (kathpress 07.04.06 wh)