Heute vor genau
500 ist der Heilige Franz Xavér geboren. Ein Festmesse in seinem Geburtstort ist aus
diesem Anlaß heute im Beisein des spanischen Königspaares gefeiert worden. Franz ist
einer der Gründungsväter der Jesuiten. Und schon ein Jahr nach der Gründung im Jahre
1540 bricht er zum Missionieren auf nach Indien. P. Günther Bernd ist Jesuit
und arbeitet in der Missionsprokur seines Ordens Wir haben ihn gefragt: Wie hat Franz
Xavér unter „Mission“ verstanden?
"Er war bei diesen fremden Menschen,
diesen Indern; merkte, was da, wenn sich jemand ihnen wirklich zuwendet, und das war
eigentlich sein Erfolgsrezept, daß er in ganz schlichter Kleidung ohne Machtinteressen,
ohne irgend etwas einfach zu ihnen hinging, die Kranken besucht hat, die Kinder um
sich versammelt hat, mit denen geredet hat bei den Leuten war und … er muß wahnsinnig
beeindruckend als Mensch gewesen sein, daß die sagten, wenn der so etwas erzählt.
Das ist interessant, wir wollen mehr wissen.“
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soll Franz in Indien getauft haben. Aber auch erste Ansätze eines modernen Missionsverständnisses
finden sich bei ihm – einem Verständnis, das bis heute das weltweite Engagement der
Jesuiten prägt:
"Der Typ des alten Missionars ist in der jüngeren Generation
nicht mehr so stark, aber das Anliegen, daß es weltweit darum geht, daß wir für unsern
Glauben einstehen, daß wir auch klar machen, welche Konsequenzen dieser Glaube hat
im Sinne von Einsatz für Gerechtigkeit, gegen Armut also für Entwicklung, diese ganzen
Dinge sind aktuell wie immer, das machen wir als Missionprokur. Da unterstützen wir
Projekte der Jesuiten weltweit, die sich genau für diese Dinge einsetzen.“ Franz
Xavér starb mit 46 kurz vor China, wo er auch missionieren wollte. Sein Leichnam wurde
nach Goa in Indien überführt, wo heute noch seine Reliquien verehrt werden. (rv
07.04.06 mc)