Eine Einladung für den Papst ins Heilige Land und eine einstimmige Verurteilung des
Terrorismus: das waren die Eckpunkte der Unterredung zwischen Benedikt XVI. und dem
israelischen Spitzenpolitiker Shimon Peres heute Vormittag im Vatikan.
Ein
ganzes Bündel an Themen haben der Papst und der Friedensnobelpreisträger bei der Audienz
angeschnitten. Zunächst ging es um die Bedrohungen des Friedens im Heiligen Land,
wie aus einer anschließenden Mitteilung von Vatikan-Sprecher Joaquin Navarro-Valls
hervor geht. „Einstimmigkeit“ habe zwischen den Gesprächspartnern über die Verurteilung
des Terrorismus geherrscht, „unter welchem Vorwand auch immer“ er ausgeübt werde.
Auch die delikaten diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl
waren Thema, „im Licht der 1993 und 1997 unterzeichneten Abkommen“, wie es in der
Mitteilung heißt. 1993 war es zum Abschluss eines Grundlagenvertrages gekommen, der
wenige Monate später zur Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden
Staaten führte. Das Abkommen von 1997 hingegen gewährte den Einrichtungen der katholischen
Kirche in Israel den Status einer juristischen Körperschaft. Allerdings sind in der
Vergangenheit immer wieder Schwierigkeiten im Zusammenhang mit kirchlichem Eigentum
in Israel aufgetaucht. Daher waren auch die Beziehungen zwischen den israelischen
Autoritäten und den christlichen Gemeinschaften im Heiligen Land Thema der Unterredung
hinter verschlossenen Türen. Navarro-Valls bestätigte auch Meldungen, wonach Peres
dem Papst eine Einladung ins Heilige Land überreicht habe.
Peres selbst sagte
in einer Pressekonferenz nach der Audienz, Papst Benedikt wolle die Einladung nach
Israel in der ersten Hälfte des Jahres 2007 wahrnehmen.