2006-04-06 10:50:17

Vatikan: Shimon Peres beim Papst


Eine Einladung für den Papst ins Heilige Land und eine einstimmige Verurteilung des Terrorismus: das waren die Eckpunkte der Unterredung zwischen Benedikt XVI. und dem israelischen Spitzenpolitiker Shimon Peres heute Vormittag im Vatikan.

Ein ganzes Bündel an Themen haben der Papst und der Friedensnobelpreisträger bei der Audienz angeschnitten. Zunächst ging es um die Bedrohungen des Friedens im Heiligen Land, wie aus einer anschließenden Mitteilung von Vatikan-Sprecher Joaquin Navarro-Valls hervor geht. „Einstimmigkeit“ habe zwischen den Gesprächspartnern über die Verurteilung des Terrorismus geherrscht, „unter welchem Vorwand auch immer“ er ausgeübt werde. Auch die delikaten diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl waren Thema, „im Licht der 1993 und 1997 unterzeichneten Abkommen“, wie es in der Mitteilung heißt. 1993 war es zum Abschluss eines Grundlagenvertrages gekommen, der wenige Monate später zur Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Staaten führte. Das Abkommen von 1997 hingegen gewährte den Einrichtungen der katholischen Kirche in Israel den Status einer juristischen Körperschaft. Allerdings sind in der Vergangenheit immer wieder Schwierigkeiten im Zusammenhang mit kirchlichem Eigentum in Israel aufgetaucht. Daher waren auch die Beziehungen zwischen den israelischen Autoritäten und den christlichen Gemeinschaften im Heiligen Land Thema der Unterredung hinter verschlossenen Türen. Navarro-Valls bestätigte auch Meldungen, wonach Peres dem Papst eine Einladung ins Heilige Land überreicht habe.

Peres selbst sagte in einer Pressekonferenz nach der Audienz, Papst Benedikt wolle die Einladung nach Israel in der ersten Hälfte des Jahres 2007 wahrnehmen.

(rv 06.04.06 gs)








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