2006-04-06 16:55:51

UNO: Vatikan unterstützt neuen Menschenrechtsrat


Deutschland bewirbt sich um einen Sitz im neuen UN-Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen. Über die neuen Mitglieder soll Anfang Mai entschieden werden. Der Rat soll die bisherige Menschenrechtskommission ersetzen. Diese war in Verruf geraten, weil ihr auch Staaten angehörten, die selbst wegen Menschenrechtsverletzungen angeklagt waren.
Über die Aufgaben des neuen Menschenrechtsrates haben wir gesprochen mit dem ständigen Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi:

„Meiner Meinung nach ist die große Herausforderung des Menschenrechtsrates, neue Wege zu finden, um die Menschenrechte auch praktisch durchzusetzen. Wir haben Unmengen von Richtlinien, Erklärungen, Protokolle und Verträge über die Menschenrechte. Wenn wir aber in die Welt schauen, sehen wir enorme Tragödien, von denen man nicht viel spricht. In Darfur beispielsweise, wo Tausende von Menschen erschossen werden. An anderen Orten werden Menschen wegen ihres Glaubens nicht respektiert oder es gibt sogar Gewalt in einigen Ländern.“

Ein Thema, das derzeit immer wieder die Menschen bewegt, sind die Zustände im Gefangenenlager Abu Ghraib. Die Misshandlung von Gefangenen sei ein Hinweis darauf, dass Menschenrechte nur wenig respektiert werden, sagte der Erzbischof in unserem Gespäch:

Ob es jetzt christliche oder muslimische Gefangene sind, aus dem einen oder anderen Land, egal wie ihr Charakter, ihre geographische, nationale oder religiöse Herkunft ist - die Würde jeder Person muss respektiert werden, egal in welchen Umständen sie sich befindet. Und das ist die Logik, die aus der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte entspringt und von der alle Entschlüsse, die bis heute getroffen wurden, kommen.“
(rv, 06.04.06, cw)








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