Kurz vor der Parlamentswahl hat Regierungschef Silvio Berlusconi die Katholiken seines
Landes aufgefordert, nicht die linken Oppositionsparteien zu wählen. Italiens Linke
wolle das Kreuz in den Schulklassen abschaffen, die Kirchensteuer streichen und das
Konkordat mit dem Vatikan überdenken, sagte er gestern Abend bei einer Wahlveranstaltung
seiner Partei Forza Italia in Rom. Schließlich missachte das Linksbündnis die Familie,
"die für uns heilig ist und auf der Heirat eines Mann und einer Frau beruht". Dem
von Romano Prodi geführten Linksbündnis warf der Ministerpräsident vor, die Vertreter
der Kirche mundtot machen zu wollen. Berlusconi stellte sich damit erstmals im Wahlkampf
als Verteidiger der Kirche dar. (afp 06.04.06 gs)