In memoriam Johannes
Paul II. hat Benedikt XVI. gestern Abend eine Messe auf dem Petersplatz gefeiert,
gemeinsam mit rund 50.000 Gläubigen und Kardinälen der Kurie und aller Erdteile. Auch
Stanislaw Dziwisz war gekommen. Das Leben seines Vorgängers sei vollkommene Hingabe
an Gott gewesen, so der Papst. Aus seinem Verlangen, immer mehr eins mit Christus
zu werden, habe Johannes Paul nie ein Geheimnis gemacht. Der Papst aus Polen ist in
die Geschichte eingegangen; für seinen deutschen Nachfolger ist er vor allem ein Vorbild
im Glauben:
"In den schweren Phasen des Lebens wird die Qualität des Glaubens
jedes Einzelnen auf die Probe gestellt: seine Beständigkeit, seine Reinheit und seine
Verbindung zum Leben. Der verstorbene Papst , dem Gott zahlreiche menschliche und
geistliche Gaben mitgegegen hatte, ist im Schmelztiegel von apostolischen Anstrengungen
und Krankheiten immer mehr zum Fels im Glauben geworden. Wer ihn aus nächster Nähe
erleben durfte, konnte seinen Glauben nahezu mit Händen greifen. Die engsten Mitarbeiter
konnten es erleben: Dieser Glaube hatte Strahlkraft, über das ganze lange Pontifikat
hinweg, er hatte segensreichen Einfluss in der ganzen Kirche, seinen Höhepunkt erreichte
er in den letzen Monaten und Tagen seines Lebens. Es war ein überzeugter, starker
und authentischer Glaube, frei von Ängsten und Kompromissen. Er hat die Herzen zahlreicher
Menschen entzündet, auch dank seiner vielen Pastoralreisen in alle Teile der Erde
- und vor allem dank dieser letzen 'Reise', seinem Sterben und seinem Tod."