2006-04-02 13:41:49

Vatikan: Papst würdigt seinen Vorgänger


RealAudioMP3 Heute vor genau einem Jahr ging eines der längsten Pontifikate der Kirchengeschichte zuende. Papst Johannes Paul II. starb am Abend des 2. April 2005 im Alter von 84 Jahren nach langer Krankheit an einem septischen Schock und Herz-Kreislauf-Versagen. Millionen Menschen strömten daraufhin nach Rom, um an den Trauerfeierlichkeiten teilzunehmen. Am ersten Todestag gedenken Christen in aller Welt des Verstorbenen. In Rom versammelten sich beim Angelusgebet an die 100.000 Pilger auf dem Petersplatz. Papst Benedikt XVI. erinnerte zunächst an die Tage, die dem Tod Johannes Pauls vorangingen: „Wir alle erinnern uns an die Bilder seines letzten Kreuzwegs, an den Karfreitag: da er sich nicht zum Kolosseum begeben konnte, verfolgte er ihn in seiner Privatkapelle, indem er ein Kreuz in seinen Händen hielt. Am Ostertag erteilte er den Segen Urbi et Orbi ohne ein Wort sagen zu können nur mit einer Geste der Hand. Es war der leidvollste und bewegendste Segen, den er uns als äußerstes Zeugnis des Willens, sein Amt bis zum Schluss auszufüllen, hinterließ. Johannes Paul II. ist so gestorben, wie er immer gelebt hat, vom unzähmbaren Mut des Glaubens beseelt, indem er sich Gott überließ und sich Maria anvertraute.“
Heute abend werden zur Gebetswache auf dem Petersplatz bis zu 150.000 Pilger erwartet. Um 21.37 Uhr, dem genauen Zeitpunkt des Todes von Johannes Paul II. vor einem Jahr will Benedikt XVI. sich vom Fenster seines Arbeitszimmers aus an die Anwesenden wenden. Beim Angelusgebet würdigte er nicht nur das Leiden und Sterben, sondern auch das geistige Vermächtnis seines Vorgängers: „Sein Erbe ist unermesslich, aber die Botschaft seines langen Pontifikats kann man mit den Worten zusammenfassen, mit denen er es am 22. Oktober 1978 hier auf dem Petersplatz eröffnete: „Öffnet die Türen weit für Christus!“ Diesen unvergesslichen Appell hat Johannes Paul II. mit seiner Person verwirklicht, mitseiner Mission als Nachfolger Petri, besonders mit seinem außerordentlichen Programm an Papstreisen. Indem er die Länder der ganzen Welt besuchte, Menschenmassen begegnete und kirchlichen Gemeinschaften, Regierungschefs, Religionsführern und unterschiedlichen gesellschaftlichen Realitäten, hat er seine Anfangsworte mit einer Geste bestätigt. Er hat immer Christus verkündet, indem er ihn allen wie das Zweite Vatikanische Konzil als Antwort auf die Erwartungen der Menschen an Frieden, Gerechtigkeit und Frieden vorschlug.“
Auf Deutsch sagte Benedikt beim Angelusgebet zu den Pilgern: „Von Herzen grüße ich alle Pilger und Besucher deutscher Sprache hier auf dem Petersplatz. Heute jährt sich zum erstenmal der Todestag meines verehrten Vorgängers im Petrusamt, des geliebten Heiligen Vaters Johannes Pauls II. Wir alle wollen dem Herrn für diesen großen Menschen und Hirten der Kirche danken. Nach seinem Vorbild soll auch unser Leben zum Lobpreis und zur Danksagung für all das Gute werden, das wir vom Schöpfergott empfangen haben. Der Herr begleite euch mit seiner Gnade!”
(rv 02.04.06 bg)







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