Der frühere liberianische Präsident Charles Taylor ist von seinem Exil-Land Nigeria
nach Liberia ausgeliefert worden. Damit kann dem mutmaßlichen Kriegsverbrecher vor
einem UNO-Sondertribunal in Sierra Leone der Prozeß gemacht werden. Taylor hatte zu
Beginn der Woche versucht, durch eine Flucht aus Nigeria dem drohenden Verfahren zu
entgehen. Im nigerianischen Exil hatte der Ex-Präsident des ärmsten Staates der Welt
fast drei Jahre verbracht. Die neue liberianische Regierung hat Taylor an die UNO-Richter
im benachbarten Sierra Leone überstellt. Fotos von Taylor in Handschellen dominieren
heute in Sierra Leone die Titelseiten der Zeitungen. Das Tribunal ließ wissen, dass
der Prozess gegen Taylor "erst in einigen Monaten aufgenommen werden" kann. (ag
30.03.06 sk)