2006-03-29 14:32:47

Deutschland: Sterzinsky, Familie erleben


In Berlin haben Kardinal Karl Lehmann und der evangelische Ratsvorsitzende Bischof Wolfgang Huber heute die "Woche für das Leben 2006" vorgestellt. Das Motto: "Von Anfang an uns anvertraut. Menschsein beginnt vor der Geburt." Die Woche für das Leben, traditionell die erste Maiwoche soll Mut machen, gemeinsame Verantwortung dafür zu übernehmen, dass Kinder leben können, und Mütter und Väter dabei unterstützen, die ihnen anvertrauten Kinder anzunehmen.
Hilfen für Eltern und Familien sind einer der derzeitigen Schwerpunkte der katholischen Kirche in Deutschland. Das erklärt Familienbischof Kardinal Georg Sterzinsky aus Berlin. Sein Anliegen ist,

"dass eine indirekte oder entferntere Vorbereitung auf Familie in frühester Jugend einsetzen muss, nicht zuallererst immer reflektierend über die Belehrung sondern über das eigene Leben. Das ist unsere wichtigste Sorge, dass die nachwachsende Generation möglichst gelungene Familien erleben und in richtigen Familien leben."

Doch dafür stehen die Chancen zunehmend schlechter, bei einer Scheidungsrate von weit mehr als 40 Prozent. Da außerdem viele Kinder und Jugendliche ohne Religionszugehörigkeit aufwachsen, hat es die Kirche schwer. Sterzinsky ist Realist:

"Wir überschätzen unsere Möglichkeiten nicht. Aber wir sind auch zum Beispiel mit dem Familienministerium in Verbindung und überlegen, was wir gemeinsam tun können, zum Beispiel über die Kindertagesstätten, wenn es um die Lehrpläne in den Schulen geht, die Wirkung des Religionsunterrichts. Wir können nicht einen Mentalitätswandel in ein paar Jahren herbeiführen, wollen aber da unentwegt sein. Ich bin schon froh und dankbar, dass die Bischofskonferenz sagt, das Thema Ehe und Familie bleibt ein brennendes Thema."

Ehe- und Familienvorbereitung sollen natürlich gerade die kirchlichen Familienbildungstätten leisten. Nur:

"Da haben wir finanzielle Sorgen. Die Ehe- und Familienbildungsstätten sind in ziemlichen Schwierigkeiten, aber es wird mittlerweile, so glaube ich, auch anerkannt, dass man zukunftsorientiert an den Familienbildungsstätten nicht sparen darf."

(rv 29.03.06 bp)








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