2006-03-29 14:03:35

D: MISEREOR sammelt für Geschlechtergerechtigkeit


RealAudioMP3 „Die Fülle des Lebens teilen – Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern" - Das ist das Motto der diesjährigen MISEREOR-Fastenaktion. Der Hintergrund: 70 Prozent der Armen in der Welt sind weiblich, und vor allem Frauen leiden an vielen Orten unter Ausbeutung, Unterdrückung und sexuellem Missbrauch. Celinda Sosa Lunda ist seit 20 Jahren Präsidentin einer MISEREOR-Partnerorganisation in Bolivien und seit Januar diesen Jahres Wirtschaftsministerin ihres Landes. Celinda Sosa erklärt:


„Um die Situation der Frauen zu verbessern, müssen wir dafür sorgen, dass Mädchen zur Schule gehen und einen Beruf lernen. Frauen haben ein Recht auf Bildung und auf Gesundheit. Hier gehen wir neue Wege mit mobilen Gesundheitsstationen. Die fahren aufs Land und behandeln dort vor allem die Frauen, auch bei Schwangerschaft und Geburt.“


Entwicklungsprojekte funktionierten um so besser, je stärker Frauen selbst beteiligt seien. Doch für Frauen in Bolivien ist es extrem schwer, wirklich in der Gesellschaft aktiv zu werden. Das weiß Sosa aus ihrer Arbeit für die Kleinbauern:


„Zum Beispiel haben die Frauen bisher keine Möglichkeit, eigenes Land zu besitzen. Sie können keinen Kredit aufnehmen, keine Maschinen kaufen, und sie können nicht mitbestimmen, was mit den Bodenschätzen passiert.“


Seit 1959 sammelt das bischöfliche Hilfswerk an jedem fünften Sonntag in der Fastenzeit (also am kommenden Sonntag) in allen katholischen Gemeinden Spenden “gegen den Hunger und die Armut in der Welt”. Diese Kollekte knüpfe "an die gelebte Solidarität der urchristlichen Gemeinden an", betont der MISEREOR-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Hamburgs Erzbischof Werner Thissen. Gleichzeitig sei sie sehr wirkungsvoll, denn: “Von jedem Euro, der am kommenden Sonntag im Klingelbeutel landet, gehen 93 Cents direkt in die Projektarbeit, da kaum Verwaltungskosten und Bankgebühren entstehen.”


(rv/kna 29.03.06 bp)







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