Vatikan: Konsistorium für Papst Erfahrung der Kollegialität
Einen Tag nach der Ernennung von 15 neuen Kardinälen hat Papst Benedikt XVI. heute
beim Angelusgebet eine positive Bilanz des Konsistoriums und des vorangegangenen Treffens
mit dem Kardinalskolleg gezogen. Es sei eine „intensive Kirchenerfahrung gewesen“,
sagte er in Anwesenheit von Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz: „So haben
wir den Reichtum der Kollegialität, der Begegnung zwischen Brüdern verschiedener Herkunft
erfahren. Wir haben in gewisser Weise noch einmal die Wirklichkeit der ursprünglichen
christlichen Gemeinschaft erlebt, die sich um Maria, die Gottesmutter, und Petrus
versammelt hat.“ Das gestrige Konsistorium fand am Gedenktag für die Märtyrer des
vergangenen Jahres statt, die im Dienst am Evangelium und am Menschen in verschiedenen
Erdteilen getötet wurden: „Das Konsistorium war deshalb auch eine Gelegenheit, all
jenen Christen besonders nah zu sein, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden.
Ihr Zeugnis und vor allem das Opfer derer, die getötet wurden, spornt uns zu immer
ernsthafteren Engagement an. Dabei denke ich vor allem an die Gemeinschaften, die
in Ländern leben, in denen es keine Religionsfreiheit gibt, oder in denen sei zwar
auf dem Papier existiert, aber vielfach eingeschränkt wird.“ Auf deutsch sagte
Benedikt beim Angelusgebet: "Sehr gerne grüße ich alle deutschsprachigen Pilger, die
heute zum Angelusgebet gekommen sind, insbesondere die Teilnehmer an der Siebenkirchenwallfahrt
des Collegium Germanicum et Hungaricum. – Aus Liebe hat Gott seinen Sohn hingeben,
damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat. Dieses Wort Jesu am vierten Fastensonntag,
dem Sonntag Lætare, erfüllt uns mit froher Zuversicht; es bestärke uns darin, Christus
nachzufolgen und in Glaube und Liebe das Gute tun. Dazu schenke euch allen der Herr
den Beistand des Heiligen Geistes." (rv 26.03.06 bg)