Papst Benedikt XVI. hat den afghanischen Präsidenten Hamid Karzai aufgerufen, die
Anklage gegen den zum Christentum konvertierten Abdul Rahman fallen zu lassen. Dies
wäre „eine große Ehre für das afghanische Volk“, betonte Kardinal Staatssekretär Angelo
Sodano nach Angaben des vatikanischen Pressesprechers Joaquín Navarro-Valls vom Wochenende
in einem im Auftrag des Papstes verfassten Brief an Karzai. Das Fallenlassen der Anklage
würde „Bewunderung in der internationalen Gemeinschaft“ hervorrufen, heißt es in dem
Schreiben weiter. Eine solche Geste würde zudem „entscheidend zu unserer gemeinsamen
Mission beitragen, gegenseitiges Verständnis und Respekt unter den verschiedenen Religionen
und Kulturen der Welt zu fördern“. Die Aufforderung des Papstes, die Anklage wegen
der Konvertierung vom Islam zum Christentum fallen zu lassen, beruht nach den Worten
von Kardinal Sodano auf dem „festen Glauben an die Würde des menschlichen Lebens und
den Respekt vor der Gewissens- und Glaubensfreiheit jedes einzelnen“. rv 26.3.2006
bg)