2006-03-24 13:39:34

Vatikan: "Benedikt zeigt eigenen Stil"


RealAudioMP3 Beobachter deuten das erste Konsistorium eines Papstes gerne als Programmatik seines Pontifikats. Wie die heutige Kardinals-Kreierung in dieser Hinsicht einzuschätzen ist , das haben wir den Salesianerpater Markus Graulich gefragt. Graulich ist Kirchenrechtler an der Päpstlichen Universität "Salesiana" in Rom. Er sagt:


"Als Leo XIII John Henry Newman zum Kardinal gemacht hat. Das war eine Aussage, dass sein Pontifikat ganz anders sein wird als das seines Vorgängers. Und als Johannes Paul II im ersten Konsistorium Casaroli zum Kardinal erhoben hat, da war klar, er wird auch Staatssekretär. Es gibt bestimmte programmatische Linien. Die sehe ich in diesem Konsistorium eigentlich nicht, sondern mich hat es besonders überrascht, dass sich der Papst so rigoros an die Zahl der 120 wahlberechtigten Kardinäle hält. Diese Zahl, die von Papst Paul VI auf 120 festgelegt worden war, war bei den letzten drei Konsistorien immer überschritten worden. Aber Bendikt hält sich wirklich rigoros daran. Er hat auch weitergeführt, was andere Päpste bereits vor ihm gemacht haben - wie Paul VI und Johannes Paul II - nämlich verdiente Männer, die bereits über 80 Jahre sind, in den Kardinalsstand zu erheben: wie zum Beispiel den Erzbischof Montezemolo, den früheren Nuntius in Italien. Und - das ist vielleicht das überraschende - er hat sich nicht zwingen lassen: Er hat zum Beispiel weder den Erzbischof von Paris noch den Erzbischof von Dublin noch den Präsidenten des Päpstlichen Laienrates in den Kardinalsstand erhoben, sondern hat einfach diejenigen erwählt, die er wollte."

(rv 24.03.06 hr/ab)







All the contents on this site are copyrighted ©.