2006-03-24 11:41:10

Vatikan: Benedikt erhebt fünfzehn Kirchenmänner in den Kardinalsstand


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI . hat heute im Rahmen einer feierlichen Zeremonie auf dem Petersplatz fünfzehn Kirchenmännern die Kardinalswürde verliehen. Bei seinem ersten Konsistorium erhob Benedikt unter anderem seinen Nachfolger an der Spitze der Glaubenskongregation, William Levada, in den Kardinalsstand; außerdem den ehemaligen Privatsekretär Johannes Pauls und heutigen Erzbischof von Krakau, Stanislaw Dziwisz, und den Bischof von Hongkong, Joseph Zen. Zen ist der erste Kardinal seit Jahrzehnten, der in Festland-China residiert; zu seiner Erhebung waren heute viele Chinesen auf den Petersplatz gekommen.
In seiner Predigt erinnerte Benedikt an die Bedeutung des Kardinalskollegiums als „eine Art Senat“, der dem Papst zur Seite steht und ihn berät. Die Berufung der neuen Kardinäle stehe ganz im Zeichen der "Caritas", so der Papst weiter. Die neuen Purpurträger seien dazu berufen, leidenschaftlich Christus, seine Kirche und die ganze Menschheit zu lieben. Weiter bat Benedikt die neuen Kardinäle, ihn beim Einsatz für die Einheit der Christen und für Arme und Benachteiligte zu unterstützen. Mit ihrem Engagement sollten sie der Welt Ansätze zu einer „Zivilisation der Liebe“ bieten. Das Purpur der Kardinalsgewänder solle in diesem Sinn die christliche Nächstenliebe symbolisieren. Rund 15.000 Gläubige und Pilger verfolgten das Konsistorium auf dem Peterslatz.
Jedem der fünfzehn neuen Purpurträger setzte der Papst persönlich ein rotes Kardinalsbirett auf; außerdem überreichte er ihnen ihre Ernennungsurkunde und wies ihnen in Rom eine so genannte "Titelkirche" oder "Diakonie" zu. Die neuen Kardinäle sprachen gemeinsam das Glaubensbekenntnis, danach schworen sie dem Papst und seinen künftigen Nachfolgern die Treue. Zu herzlichen Szenen kam es, als neue und alte Kardinäle sich gegenseitig begrüßten; besonders der neue Kardinal Dziwisz von Krakau, der die letzten neuen Konsistorien als Papst-Sekretär miterlebt hat, wechselte mit jedem Kardinal ein paar Worte. Dziwisz erhält mit "Santa Maria" an der römischen Piazza del Popolo übrigens eine besonders schöne Titelkirche.


Lesen Sie hier einige Kernsätze aus Benedikts Predigt:


„Auch wenn sich das Kardinalskollegium im Lauf der Jahrhunderte in vielerlei Hinsicht gewandelt hat, so ist doch die Substanz und die grundlegenden Natur dieses wichtigen Kirchenorganismus gleich geblieben. Seine alten Wurzeln, seine geschichtliche Entwicklung und seine heutige Zusammensetzung machen es wirklich zu einer Art „Senat“, der dazu berufen ist, eng mit dem Nachfolger Petri zusammenzuarbeiten und ihm bei der Bewältigung seines apostolischen Amtes zur Seite zu stehen.“
„Liebe Brüder, ich möchte den Sinn eurer neuen Berufung mit dem Wort zusammenfassen, das ich auch ins Zentrum meiner ersten Enzyklika gestellt habe: Caritas. Die Caritas steht auch im Zusammenhang mit der Farbe des Kardinalsgewandes: Das Purpur, das ihr tragt, sei immer Ausdruck der Caritas Christi und erwecke in euch eine leidenschaftliche Liebe zu Christus, zu seiner Kirche und der Menschheit! Ihr habt jetzt ein weiteres Motiv, die gleichen Gefühle neu zu leben, die den Sohn Gottes dazu brachten, sein Blut für die Vergebung der Sünden aller Menschen zu vergießen.“
„Ich zähle auf euch, liebe Brüder Kardinäle, auf euren Einsatz dafür, dass sich das Prinzip der Caritas, der Nächstenliebe weiter verbreitet und die Kirche auf allen Stufen ihrer Hierarchie mit neuem Leben erfüllt , in allen Gemeinschaften und Orden, in allen spirituellen , apostolischen und sozialen Initiativen.“
„Ich zähle auf euch, damit die Kirche durch die Wertschätzung der Kleinen und Armen der Welt eindrücklich die Verkündigung und die Herausforderung einer Zivilisation der Liebe bieten kann! All das sehe ich in dem Purpur symbolisiert , das euch nun verliehen wurde. Möge es wahrhaft ein Symbol der glühenden christlichen Liebe sein die eure Existenz durchdringt.“
(rv 24.03.06 hr)








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